Liebe Besucherin, lieber
Besucher,
als ich noch in meinem
Keller-Atelier in der Horst-Kohl-Straße arbeitete,
war es für mich immer ein Erlebnis, neue Besucher
zu beobachten, wie sie auf die Fülle und Vielfalt
der Produkte in den Räumen reagierten.
Tatsächlich wurde
ich oft gefragt, was meine künstlerische Neugierde
mehr herausfordert: der Reiz neuer, fremder Materialien
oder der Reiz eine neue Arbeitstechnik erlernen
zu wollen. „Beides gleich - und noch ganz anders“
ist meine ehrliche Antwort, und vor allem getrieben
von einem starken Ausdrucksbedürfnis... Jedes
Gefühl verlangt doch nach einem eigenen, neuen
und besonderen Ausdruck, so wie sich Liebe nicht
wiederholen lässt.
Nie hätte ich geglaubt, dass ich dieses
Ausdrucksbedürfnis jahrelang einer Schreibtischtätigkeit
im Ministerium und einer Arbeit als Rektorin einer
Grundschule unterordnen würde, und doch habe
ich es getan. Die Tatsache, dass ich für
mich Schule als „soziale Skulptur“
definiert habe, hat es mir lange erlaubt einen
Teil meines Gestaltungsbedürfnisses im Beruf
der Rektorin auszuleben. Doch die Politik hat
die Gestaltungsräume immer mehr beschnitten.
Aus Gestalten ist immer mehr ein Verwalten geworden.
Daher rührt nun seit einiger Zeit schon der
immer stärker gewordene Wunsch nach einem
wieder eigenem Raum im Atelier. Ich hoffe, mir
diesen Wunsch mit einer Atelier-Scheune bald verwirklichen
zu können.
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