Dagmar Köppen


Liebe Besucherin, lieber Besucher,

als ich noch in meinem Keller-Atelier in der Horst-Kohl-Straße arbeitete, war es für mich immer ein Erlebnis, neue Besucher zu beobachten, wie sie auf die Fülle und Vielfalt der Produkte in den Räumen reagierten.

Tatsächlich wurde ich oft gefragt, was meine künstlerische Neugierde mehr herausfordert: der Reiz neuer, fremder Materialien oder der Reiz eine neue Arbeitstechnik erlernen zu wollen. „Beides gleich - und noch ganz anders“ ist meine ehrliche Antwort, und vor allem getrieben von einem starken Ausdrucksbedürfnis... Jedes Gefühl verlangt doch nach einem eigenen, neuen und besonderen Ausdruck, so wie sich Liebe nicht wiederholen lässt.

Nie hätte ich geglaubt, dass ich dieses Ausdrucksbedürfnis jahrelang einer Schreibtischtätigkeit im Ministerium und einer Arbeit als Rektorin einer Grundschule unterordnen würde, und doch habe ich es getan. Die Tatsache, dass ich für mich Schule als „soziale Skulptur“ definiert habe, hat es mir lange erlaubt einen Teil meines Gestaltungsbedürfnisses im Beruf der Rektorin auszuleben. Doch die Politik hat die Gestaltungsräume immer mehr beschnitten. Aus Gestalten ist immer mehr ein Verwalten geworden. Daher rührt nun seit einiger Zeit schon der immer stärker gewordene Wunsch nach einem wieder eigenem Raum im Atelier. Ich hoffe, mir diesen Wunsch mit einer Atelier-Scheune bald verwirklichen zu können.